Nathan Englander: Worüber wir reden, wenn wir über Anne Frank reden, Luchterhand

Die Idee zur Titelgeschichte kam Nathan Englander in Berlin, wo er 2009 ein Stipendium hatte. In der "American Acadamy", eine Villa, die ein Jude gebaut hatte und die von einem SS-Offizier beschlagnahmt wurde, in der sozusagen die ganze Geschichte Deutschlands steckt. In den acht Erzählungen geht es um den Holocaust und seine Präsenz in der Gegenwart. In der Titelgeschichte wird wie in einem Spiel, obwohl es natürlich keines ist, sondern eine ernste Auseinandersetzung, um den Gedanken gerungen: Würden Nicht-Juden heute Juden verstecken?

»Nathan Englander überrascht ständig mit Auflösungen, die den Lesers überraschen, sogar schockieren. Sein Stil ist lakonisch, sein Humor trocken. Er schildert die absurdesten Situationen nüchtern und sozusagen unbewegt. Er urteilt nicht, lässt seine Geschichten für sich selbst sprechen« (DeutschlandRadio Kultur)

»Nathan Englander ist einer der beständigsten, brillantesten, mutigsten und witzigsten Schriftsteller unserer Zeit, keine Frage, aber was ihn von allen anderen unterscheidet, ist sein tiefes Mitgefühl. Man kann sein Herz buchstäblich auf jeder Seite pochen hören.« (Dave Eggers)