Otto Dov Kulka: Landschaften der Metropole des Todes. Auschwitz und die Grenzen der Erinnerung und der Vorstellungskraft, DVA

Die Metropole des Todes, das ist Auschwitz-Birkenau. Als Kind wird Otto Dov Kulka zusammen mit seiner Mutter erst in das Ghetto Theresienstadt und dann nach Auschwitz deportiert. Er überlebt die zweimalige Liquidierung des sogenannten Familienlagers und verlässt Auschwitz schließlich im Januar 1945 auf einem Todesmarsch. Lange Zeit hat er über seine Erlebnisse geschwiegen, sich als Historiker allein streng wissenschaftlich mit dem Mord an den Juden befasst. In diesem außergewöhnlichen Text erkundet Kulka nun die Fragmente seiner Erinnerung an Auschwitz, die wiederkehrenden Träume und Bilder, die sein Leben begleiten und unauslöschlich prägen. Eine beeindruckende literarische Reflexion, die unsere Wahrnehmung der Vergangenheit verändert.

»Kulka hat ein Buch geschrieben, in dem man sich nicht orientieren kann und das einen Raum öffnet, in dem man, wenn man es gelesen hat, weiterhin leben und nachdenken und empfinden wird, dazu gibt es zu viele Fragen, zu viele Gedanken, zu viel Schmerz auch, mit dem man nicht abschließt, und eine unablässige Wahrheit, die bleibt, lange nachdem man das Buch gelesen hat. […] Kulka versucht nicht, eine Antwort auf die Frage zu geben, was Auschwitz bedeutet. Frage, Antwort, das sind wohl Kategorien, die nicht greifen in diesem Zusammenhang. Und es gibt einen Zusammenhang, auch mit uns; das ist es, was Kulka mit diesem Buch schafft, und so ist es für mich eines der wichtigsten, die ich gelesen habe.« (Frankfurter Allgemeine Zeitung)