Siegfried Kracauer: Georg, suhrkamp
Weimarer Republik: Die Gesellschaft ist im Umbruch und Georg mittendrin. Als Journalist beim »Morgenboten« wird er wiederholt vor schwere Entscheidungen gestellt. Dann trifft er auch noch den jungen Fred und stürzt sich Hals über Kopf in eine Liebe, die sein Leben auf den Kopf stellt …
»Mit mannigfachen ererbten Anschauungen behaftet, tritt Georg zu Beginn des Romans ins öffentliche Leben. Er ist dumpf und ahnungslos und unterhält eine unmögliche, leicht erotisch betonte Freundschaft zu einem jungen Menschen namens Fred. Nun wird er ins Spiel der Welt gemischt ... Je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr wird er entzaubert. Er liquidiert die Beziehung zu Fred, er löst sich aus den verschiedenen falschen Bindungen. Zuletzt durchschaut er die Kläglichkeit der Gesellschaft, in der er lebt, und da er aus seiner Meinung über sie keinen Hehl macht, wird er wieder aus der Zeitung entlassen. Klar, hell, illusonslos bleibt er zurück.«
So beschreibt Siegfried Kracauer selbst seinen Roman, den er 1934 abschloß, nachdem er nach Frankreich ins Exil gegangen war.