Berthold Seliger: Das Geschäft mit der Musik. Ein Insiderbericht, Edition Tiamat
Jeder hört Musik, doch kaum einer weiß wirklich, wie sie zum »Produkt« gemacht wird. Dieses Buch ist eine instruktive Einführung in fast alle Facetten des Geschäfts mit der Musik. Es wird erklärt, wie das Tourneegeschäft, die Plattenfirmen, das Copyright, Sponsoring oder die Gema funktionieren, und der Autor diskutiert die aktuellen Geschäftsmodelle und befasst sich mit der Rolle der Künstler und Kulturarbeiter, aber auch mit ihrer miserablen sozialen Situation.
Doch dieses Buch ist auch eine Streitschrift für eine andere Kultur. Fast alle Bereiche des Musikgeschäfts werden heute von Großkonzernen dominiert – die Vielfalt der Kultur ist längst in Gefahr. Gleichzeitig erleben wir den Quotenterror – es zählt nur noch, was sich »verkauft«.
Die Verhältnisse werden von Monopolen und der Politik, die den »Staatspop« fördert, bestimmt. Dem setzt Seliger ein Plädoyer für eine selbstbestimmte Kunst entgegen, die nach anderen Kriterien bewertet werden sollte.
»Dass solche Analysen immer mit einem Bein in den Kulturpessimismus-Topf gestoßen werden, liegt auf der Hand, gehören sie doch zu den dezidierten Spielverderbern, die noch dazu auch all das penibel auflisten, was früher zwar auch nicht ideal, aber jedenfalls besser gewesen ist. Seligers Forderungen idealisieren daher auch kein irgendwie besseres Gestern, ihnen geht es eher um die Ermöglichung eines Zukünftigen.« (Didi Neidhart, Versorgerin)