Adam LeBor: District VIII, Polar Verlag

Vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest wacht Simon Nazir, ein Flüchtling aus Aleppo, in seinem Schlafsack auf. Er und seine Frau warten seit Tagen darauf in einen Zug nach Deutschland zu steigen. Das ist das endgültige Ziel, das viele Hunderte Vertriebener zu erreichen hoffen, die sich in der gleichen Lage wie Simon befinden. Die ungarische Regierung verweigert ihnen die Durchreise. Simon erkennt jemanden aus Aleppo und lässt seine schlafende Frau zurück, um ihm zu folgen. Er wird es nicht nach Deutschland schaffen. Als Balthazar Kovacs, Kriminalbeamter bei der Budapester Mordkommission, eine Nachricht erhält, dass am Platz der Republik 26, dem ehemaligen Sitz der Kommunistischen Partei, eine Leiche gefunden wurde, ist diese bei seinem Eintreffen verschwunden. Kovacs begibt sich auf eine Reise tief in die dunkle Schattenseite Budapests, eine Reise, die ihn zwingen wird, zwischen dem Gesetz und der Realität der Flüchtlinge zu wählen. Hinter den Kulissen wird viel Geld mit der Krise verdient.

Das sagen wir:

»Ein toll konstruierter spannender Noir-Krimi/politischer Thriller, der in den heißen "Flüchtlingssommer 2015" zurückversetzt, multiperspektivisch erzählt und dabei ein ambivalentes Ungarn enthüllend, welches sich langsam zum autoritären Staat wandelt. Der Roman erhellt die soziale und politische Realität Südosteuropas, zeichnet ein facettenreiches Bild von Budapest und Gruppen wie Roma und syrische Geflüchteten. Geflüchteten. Leseempfehlung!« (KR)