Chrizzi Heinen: Tropicalia Passagen, Ventil Verlag

Eine junge Musikerin, die die Besucher eines After-Work-Clubs mit Eigenkompositionen beschallt und auf der Suche nach künstlerischer Freiheit Eigenrepliken in Form von selbstgenähten Stoffpüppchen verschickt. Ein stiller Einlagenhersteller, der sich ganz den Füßen und Gesichtern seiner Kund:innen verschrieben hat. Ein Agent für posthume Literatur, der herausfinden muss, was es heißt, mit Lebenden zu arbeiten. Ein marodes Einkaufszentrum, das über Nacht vom Literaturbetrieb heimgesucht wird.
Mit einem außergewöhnlichen Blick auf Musik, Literatur und das wirkliche Leben zeichnet Chrizzi Heinen in ihrem neuen Roman »Tropicalia Passagen« eine fantastische Welt, in der plötzlich alles möglich zu sein scheint. Präzise in der Beschreibung und mit feinem Humor wirft die Erzählung etwas Licht in die düsteren Ecken der postkapitalistischen Kulturindustrie. Ganz nah an der Innenwelt ihrer Figuren kreist der Roman um die Frage nach künstlerischer Selbstermächtigung.

»Heinen ist eine einzigartige Stimme in der deutschsprachigen Literaturlandschaft mit hohem Wiedererkennungswert. Ihr magischer Realismus wirft ein Schlaglicht auf die Ödnis unserer kapitalistischen Lebenswelt und projiziert dabei eine Ahnung von Widerständigkeit und Freiheit als Schattenriss an die Höhlenwand unserer Erkenntnis. Diese Prosa ist Fluxus, märchenhaft, subtil komisch, desillusionierend und inspirierend zugleich und kaum aus dem Kopf zu bekommen.« (Neues Deutschland)

»Chrizzi Heinen schreibt anders über Musik, Literatur und Popkultur als alle anderen. Empathischer, ­subver­siver, fantastischer. Sie hat einen ganz eigenen magischen Realismus erschaffen.« (Jan Brandt)