Danielle De Picciotto: Die heitere Kunst der Rebellion, Walde + Graf
Der Mauerfall kam plötzlich und unerwartet und in den darauffolgenden Jahren war Berlin eine der verrücktesten Städte des Erdenrunds. Sie bot Freiräume und unzählige Möglichkeiten der Entfaltung und zog Menschen aus aller Welt an.
Danielle de Picciotto kam 1987 nach Berlin. Schnell wurde sie zu einem Berliner IT-Mädchen, Sängerin der Space Cowboys, Künstlerin und Designerin, in allen hippen Clubs arbeitend und Zuhause. So eroberte sie die Stadt und lernte die schillernden Figuren der 1980er-Jahre kennen: Nick Cave, Einstürzende Neubauten, Depeche Mode, West Bam, Claudia Skoda, Dr. Motte, Die Ärzte, Maruscha, Udo Lindenberg und unzählige andere.
1989 iniiziert sie zusammen mit Dr. Motte die Love Parade und wird endgültig eine der Schlüsselfiguren einer neuen Generation. Techno, elektronische Musik, Mode und Film, Underground - alles ist in Bewegung, dann fällt die Mauer und die Stadt verwandelt sich in ein anarchistisches Paradies, in dem illegale Clubs, Galerien und Events aufblühen. Danielle ist immer dabei. Dieses Graphic Novel ist einerseits die faszinierende Sammlung Ihrer persönlichen Erlebnisse, vor allem aber ein visuelles Dokument dieser Zeit, von der es kaum Bilder gibt.
»Musikerinnen-Memoiren wie Kim Gordons „Girl in a Band“ oder Viv Albertines „Typical Girl“ haben gezeigt, wie viele neue, unbeachtete Aspekte der Pop- und Zeitgeschichte es zu entdecken gibt, wenn sich mal nicht nur berühmte Männer erinnern. Auch in de Picciottos Graphic Novel werfen vor allem subjektive Details ein neues Licht auf die Zeit.« (Julia Lorenz, taz)