Thomas Ebermann: Störung im Betriebsablauf, Konkret Literatur Verlag

»Mein Ausgangspunkt bleibt, dass dem >Plan< des deutschen Staates ein notwendiges kapitalistisches Kalkül zugrunde liegt, nämlich das Ausbalancieren von akzeptierten Opfern und die Vermeidung einer >zu hohen<, das nötige Reservoir der Ware Arbeitskraft beeinträchtigenden Zahl von Infektionen - bei Erhalt der Loyalität gegenüber dem Staat sowie seinem regierenden und konstruktiv-oppositionellen Personal selbstverständlich.«
Mit diesem Buch formuliert Thomas Ebermann eine linke Position zur Covid-19-Pandemie. Er wendet sich gegen einen Staat, der für die Aufrechterhaltung des kapitalistischen Betriebs Opferbereitschaft fordert; gegen die rechten und linken Verharmloser einer todbringenden Krankheit; gegen die Rücksichtslosigkeit und Brutalität der durch die Herrschaft geformten Subjekte; gegen die fortwährende Produktion falscher Bedürfnisse; gegen das große Heilsversprechen dieser Tage, dass wir, wenn wir uns alle nur richtig anstrengen, bald wieder zur »Normalität« zurückkehren können; und gegen die Vorstellung, dass diese »Normalität« etwas Erstrebenswertes sei.

»Ein lesenswerter Versuch, sich der Coronakrise gesellschaftstheoretisch zu nähern und eben nicht nur medizinisch oder moralisch.« (Neues Deutschland)