Dennis Cooper: Mein loser Faden, Luftschacht

Gilman ist der Anführer einer rechtsextremen Gruppe, die Todeslisten ihrer Mitschüler führt. Als Pete von Gilman den Auftrag bekommt, für 500 Dollar Bill zu töten, weil er dessen Notizbuch haben will, sucht Pete bei Larry Hilfe. Larry wirkt gefühlskalt und ist gewaltbereit, er erledigt den Job scheinbar ohne Mitgefühl. Aber Larry wird von Schuldgefühlen gequält, er glaubt sich verantwortlich für den Tod eines Freundes. Und er fühlt sich in Sorge zu seinem kleinen Bruder hingezogen, den er aber dennoch schwer misshandelt. Als Larry beginnt, im Notizbuch des ermordeten Bill zu lesen, nehmen seine Verwirrung und Zerrissenheit noch zu. Die Schraube der Gewalt wird immer fester angezogen, bis es kommt, wie es kommen muss – es fallen Schüsse …

»Die emotionale Verwahrlosung, unter der alle leiden, scheint allgegenwärtige Normalität. Der Verzicht auf Erklärungen erzeugt die besondere Grausamkeit des Textes, nirgends Trost, keine Erlösung.« (Michael Sollorz, sissymag.de)

»Wieder und wieder stößt Cooper seine Leser an die Grenze des Ertragbaren - doch nur, um sie im nächsten Moment zu Tränen zu rühren.« (Süddeutsche Zeitung)