Koschka Linkerhand (Hg.): Feministisch streiten: Texte zu Vernunft und Leidenschaft unter Frauen, Quer Verlag
Feministisch streiten versammelt Thesen und Utopien eines Feminismus, der sich zwischen Vernunft und Leidenschaft bewegt: Das bedeutet einerseits eine vernünftige Gesellschaftskritik im Sinne der Aufklärung, andererseits leidenschaftliche Identitätspolitik.
Es geht um einen materialistischen, politisch handlungsfähigen Feminismus, der diese beiden Pole und deren Fallstricke nicht aus den Augen verliert.
Er soll dazu ermutigen, für die eigenen politischen Interessen auf die Straße zu gehen, und zugleich das kapitalistische Patriarchat als alles übergreifende Gesellschaftsform zu kritisieren.
Dabei wird bewusst aus der Perspektive von Frauen argumentiert. In seiner inneren Spannung zwischen Identitätspolitik und Gesellschaftskritik funktioniert Feminismus am besten als solidarische und streitlustige Auseinandersetzung von Frauen, die sich als Frauen aufeinander beziehen. Der politische Kampfbegriff Frau muss in seiner Sprengkraft und Widersprüchlichkeit neu diskutiert werden.