Eike Geisel: Die Wiedergutwerdung der Deutschen. Essays und Polemiken, Edition Tiamat

»Some of my best friends are German«, machte sich Eike Geisel gerne über das antisemitische Stereotyp lustig, demzufolge einige Juden zu den besten Freunden zählen. Eike Geisel war aber nicht nur ein unnachgiebiger Kritiker des deutsch-jüdischen Verbrüderungskitsches und der Entsorgung deutscher Vergangenheit, sondern machte als Historiker mit seinen Arbeiten u.a. über den jüdischen Kulturbund und das Berliner Scheunenviertel aufmerksam. Dieser Band versammelt Geisels große essayistische Arbeiten wie über den Antisemitismus des »anderen Deutschland« und den Mythos vom Widerstand des 20. Juli.

»Eike Geisel gehörte zu der raren Gattung der materiell wie intellektuell Unkorrumpierbaren. In seinen Artikeln hat Geisel stets den moralischen Analphabetimus ins Visier genommen, den staatsoffiziellen ebenso wie den der linksalternativen Gutmenschen.« (Allgemeine Jüdische Wochenzeitung)

»Hier ist von Anpasserei, Lügen und Doppelmoral die Rede. Hier bleibt einem manche Formulierung im Halse stecken, und das war beabsichtigt. Keine leichte Kost, aber klar und unverblümt formuliert, häufig gallebitter, selten humorvoll, garantiert nicht ausgewogen und manches Mal mit dem Hang zur Besserwisserei. Nachsicht hatte der Leser nicht zu erwarten, dazu erschienen Eike Geisel die Zustände in diesem Land viel zu selbstgefällig. [...] Hier schrieb einer, der nicht an Denkfaulheit ersticken wollte.« (Süddeutsche Zeitung)