Almudena Grandes: Der Feind meines Vaters, Hanser

Nino, das Kind eines Polizisten der Guardia Civil, ist neun und lebt in einem Dorf in Andalusien. Im Sommer 1947 lernt er den geheimnisvollen Pepe kennen, der sein Freund und Vorbild wird. Mit ihm entdeckt er seine Leidenschaft für die Abenteuerromane von Jules Verne. Doch was hat Pepe mit dem Freischärler Cencerro zu tun, der in den Bergen gegen die Franco-Diktatur kämpft? Nino gerät mehr und mehr selbst in ein Abenteuer und muss sich entscheiden, auf wessen Seite er steht.
Almudena Grandes erzählt die Geschichte einer gefährlichen Freundschaft.

»Almudena Grandes ergründet in "Der Feind meines Vaters" nicht nur perspektivisch, wie der Einzelne sich dem großen Machtapparat einer Diktatur beugt oder ihm Widerstand leisten kann - in Ninos kleiner Welt formiert sich nach und nach ein politisches Bewusstsein -, die Autorin greift damit auch wie in ihrem letzten Roman "Das gefrorene Herz" ein historisches Thema auf, das im politischen Diskurs Spaniens bis heute weitgehend der Verschwiegenheit unterliegt. Mit General Francos Tod im Jahr 1975 kam zwar das Ende seiner Diktatur, doch die Transición - der Übergang Spaniens in eine Demokratie - erfolgte mitunter über das Amnestiegesetz, welches die Verfolgung aller politisch motivierten Verbrechen aus der Franco-Ära untersagt.« (Fatma Aydemir, taz)