Lenz / Otey (Hg.): Das Ende der Enthaltsamkeit Über Bars, Cocktails, Selbstermächtigung und die Schönheit des Niedergangs, Edition Nautilus

In sieben mysteriösen Zirkeln und unter prophetischer Mitgift von 21 trinkfesten Autorinnen und Autoren fächert die Cocktailbar »Golem« am Hamburger Fischmarkt die Welt der Spirituosen mit Humor, kritischer Distanz, historischem Bewusstsein und heiterm Wahnsinn auf:
Roger Behrens schreibt über den kulturhistorischen Hintergrund von Alkohol, Thomas Ebermann fragt sich, was Herbert Marcuse über Hedonisten dächte, gäbe es sie denn tatsächlich wie behauptet im Golem, Tino Hanekamp berichtet vom Selbstversuch ohne Saufen, Heinz Strunk stellt Trinker gegen Abstinenzler (also Gut gegen Böse), Georg Seeßlen begeistert mit dem kurzen Theaterstück »Zwei Bier – Einakter«, der Philosoph Fahim Amir wagt sich in das bisher noch recht unerforschte spannungsreiche Themenfeld Tiere und Alkohol und so manches mehr, von Clemens Hell, Kerstin Stakemeier, Hermann L. Gremliza, Armin Chodzinski, Nis-Momme Stockmann, Dirk von Lowtzow, Oline Brandes, Dennis Poser, Philipp Meier von Rouden, Xenobia von Fortaille, Hans Stützer, Oliver Bulas und einigen anderen.
Neben Praktischem – wie 16 Rezepten für exquisite Cocktails, der Anleitung für die perfekte Hausbar und illustrierten Beispielen für die Eleganz der Dekadenz – geben die Herausgeber einen Einblick in die Geheimnisse der Selbstermächtigung (oder das, was sie dafür halten).

»›Das Ende der Enthaltsamkeit‹ ist ein abgedrehtes, ein durchgedrehtes Buch, ein Buch mit mehr Umdrehungen als eine Flasche Stroh Rum. Aber ist es auch ein gefährliches Buch? Was entgegnet man all den Bedenkenträgern, die dieses Buch wie zuvor ähnliche Bücher riskant schimpfen werden und dabei auf Alkoholikerstatistiken zeigen?
Vielleicht, dass es doch schön ist, wenn die Jugend nicht nur säuft. Sondern auch was Sinnvolles macht. Kluge Gespräche beim Saufen zum Beispiel. Und sie in ein Buch drucken.« (Spiegel-online)