Insa Wilke: Ist das ein Leben. Der Dichter Thomas Brasch,, Matthes & Seitz

Insa Wilke beleuchtet in diesem ersten biografischen Essay über Thomas Brasch die Schnittstelle von Leben und Arbeiten und ermöglicht so einen neuen Blick auf die Bedeutung seines Werkes für unsere Zeit. Auf Grundlage umfangreicher Nachlassmaterialien zeichnet sie einen bisher unbeachteten Schreib- und Denkversuch nach, der von der historischen Zäsur 1989 auf das 21. Jahrhundert ausstrahlt. Wilkes Untersuchung zeigt, dass Brasch im Spiegel von Dichterfiguren wie Brecht und Babel, Johnson und Musil, Heym und Wolf die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten, Ästhetik, Politik und Biografie aufhebt und so die Leser in ein wildes Denken zieht.

Brasch, der derzeit auch als Filmemacher wiederentdeckt wird, ist eine singuläre Gestalt der deutschen Literatur unserer Zeit. Über deren Zwiespältigkeit sagt er: »Jeder Mensch hat zwei Herzkammern. Die eine will weg und will ein Anarchist sein. Und die andere will geborgen sein.«

»Braschs Werke reich und breit zitierend, aber sehr frei in einem angenehmen essayistischen Ton kommentierend, gelang es Insa Wilke, eine [...] bemerkenswert ›unakademische‹ Doktorarbeit zu schreiben. [...] Es ist zu wünschen, dass ihre von Matthes & Seitz Berlin wie gewohnt vorzüglich gestaltete Monographie ein neues literarisches Interesse an Thomas Braschs Dichtung weckt.« (Deutschlandradio Kultur)