Virginie Despentes: Liebes Arschloch, KiWi

Virginie Despentes, Liebes Arschloch
Rebecca, Schauspielerin, über fünfzig und immer noch recht gut im Geschäft. Oscar, dreiundvierzig, Schriftsteller, der mit seinem zweiten Roman hadert, und Zoé, noch keine dreißig, Radikalfeministin und Social-Media-Aktivistin. Diese drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen nach einem verunglückten Instagram-Post Oscars aufeinander. Wie? Digital. Und so entsteht ein fulminanter Briefroman des 21. Jahrhunderts, in dem alle …

Jenny Hval: Gott hassen, März Verlag

Jenny Hval, Gott hassen
Norwegen in den 90ern: Weiße Lattenzäune stehen in Reih und Glied, die junge Erzählerin leidet an der Eintönigkeit und am christlichen Konservatismus. Als erwachsene Frau beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, hinterfragt ihre künstlerische Praxis und dekonstruiert die Maßstäbe, nach denen wir Kunst definieren. Sie sucht nach Befreiung im Untergrund und zieht ihre Energie aus dem Hass – einem Gefühl, mit dessen Hilfe sie …

Buchi Emecheta: Second-Class Citizen, Blumenbar

Buchi Emecheta, Second-Class Citizen
Dies ist die Geschichte von Buchi Emechetas Alter Ego Adah: ein überaus begabtes Mädchen, das in einfachen Verhältnissen in Nigeria aufwächst und mehr will, viel mehr. Sie kämpft für ihre Bildung und Freiheit, geht schließlich mit ihrem Mann nach London. Es ist Adah, die die Familie ernährt und die fünf Kinder großzieht. Es ist Adah, die sich der Zumutungen und Gewalt durch ihren Mann erwehren muss. Als der ihr erstes Manuskript verbrennt, zieht …

Jean Malaquais: Planet ohne Visum, Edition Nautilus

Jean Malaquais, Planet ohne Visum
Marseille 1942, einige Monate vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Der Mittelmeerhafen quillt über von Menschen, die vor dem Krieg fliehen und auf die Überfahrt nach Amerika hoffen, in eine ungewisse Zukunft. Die Stadt ist wie eine Reuse, in der die Unerwünschten und vom Vichy-Regime Verfolgten zappeln und täglich versuchen, den Spitzeln und Denunzianten zu entkommen. Die Schicksale der Romanfiguren sind auf …

Cherie Jones: Wie die einarmige Schwester das Haus fegt, CulturBooks Verlag

Cherie Jones, Wie die einarmige Schwester das Haus fegt
Baxter's Beach, Barbados: ein perfektes Paradies, solange niemand an der Oberfläche kratzt. Cherie Jones erzählt in eindringlicher, lyrischer Sprache davon, wie Liebe und Verbrechen die Leben ihrer Figuren über alle Klassenschranken und Hautfarben hinweg auf dramatische Weise verändern. Die Legende von der einarmigen Schwester sollte Lala eigentlich davor warnen, was mit Mädchen geschieht, die ihren Müttern nicht gehorchen. Doch für Lala ist es …

Anna Irmgard Jäger: Ganz normale Tage, Marta Press

Anna Irmgard Jäger, Ganz normale Tage
In klarer wie poetischer, emotionaler wie analytischer Sprache erzählt Anna Irmgard Jäger über eine Kindheit und ein Erwachsenwerden, über Erika, das Kind verrückter Eltern, das irgendwann selbst verrückt wird. Die Mama schizophren und bipolar, der Papa Alkoholiker. Zwischen Griechenland und Deutschland, Athen und Bremen, ein ständiges Hin und Her. Großwerden im Zigarettenrauch der Eltern; ein Schluck Bier zum Einschlafen, wenn "Lalelu" nicht …

Mariusz Hoffmann: Polnischer Abgang, Berlin Verlag

Mariusz Hoffmann, Polnischer Abgang
Salesche, ein Dorf in Polen 1990: Jarek und seine Eltern packen ihre Sachen. Sie wollen nach Deutschland aussiedeln, so wie Oma Agnieszka, die acht Jahre zuvor die Flucht angetreten hatte. Doch wovor war sie wirklich geflohen? Niemand will es dem 14-Jährigen sagen. Als Jarek ins Schlepperauto steigt, das sie von Schlesien über die Grenze bringen soll, weiß er nur eins genau: Er wird nicht zurückkehren. Im sich wiedervereinigenden Deutschland, …

Eva Tepest: Power Bottom. Essays über Sprache, Sex und Community., März Verlag

Eva Tepest, Power Bottom. Essays über Sprache, Sex und Community.
Über die Grenze zwischen subjektiver Lust, sexueller Identität & gesellschaftlicher Norm. In sechs literarischen Essays und einem Gespräch mit Lynn Takeo Musiol untersucht Eva Tepest unser Begehren und fragt, wo die Grenze zwischen subjektiver Lust, sexueller Identität und gesellschaftlicher Norm verläuft. Von Pornhub bis zu Erika Lust, von katholischem Kink bis hin zur Frage nach queerer Scham öffnen ihre Texte ein Kaleidoskop aus intimen …

Victoria Lomasko: Die letzte sowjetische Künstlerin, diaphanes

Victoria Lomasko, Die letzte sowjetische Künstlerin
In Armenien, Georgien und Kirgistan, in den russischen Teilrepubliken Dagestan und Inguschetien, in Belarus und Russland begibt sich Victoria Lomasko mit ihren Reisereportagen auf die Suche danach, was aus dem sowjetischen Erbe geworden ist. Sie verbindet dabei äußere Ereignisse mit persönlichen Empfindungen und Kommentaren und beschreibt die gesellschaftlichen Transformationsprozesse in den ehemaligen Sowjetrepubliken: den Kampf für die Rechte …

Charles King: Odessa, Edition Tiamat

Charles King, Odessa
Von Alexander Puschkin und Isaac Babel über den zionistischen Abtrünnigen Wladimir Jabotinsky bis hin zum Filmemacher Sergei Eisenstein – eine erstaunliche Anzahl von Genies hat Odessa, den legendären Hafen der kosmopolitischen Freiheit am Schwarzen Meer, geprägt. Charles Kings »Odessa«, das sich auf eine Fülle von Originalquellen stützt und den ersten detaillierten Bericht über die Zerstörung der jüdischen Gemeinde der Stadt während des Zweiten …

Ulrich Gutmair: Wir sind die Türken von morgen, Tropen

Ulrich Gutmair, Wir sind die Türken von morgen
Um 1980 versetzt die Neue Deutsche Welle ein sehr gestriges Land in Aufruhr: Es weht ein neuer Zeitgeist durch Musik, Mode und Literatur. Antirassismus, selbstbestimmter Sex und Geschlechterfragen – eine Handvoll junger Musiker und Künstlerinnen erfindet Deutschland radikal neu. Aber war die Neue Deutsche Welle wirklich so deutsch? Ulrich Gutmair geht in diesem Buch zurück in die Zeit, auf der unsere Gegenwart gründet. Seine Korrektur an der …

Adom Getachew: Die Welt nach den Imperien, suhrkamp

Adom Getachew, Die Welt nach den Imperien
Vehement stellten die von Rassismuserfahrungen geprägten Protagonisten des »Black Atlantic« die internationale Hierarchie in Frage – mit dem Ziel, eine egalitäre postimperiale Welt zu schaffen. Politische und wirtschaftliche Herrschaftsverhältnisse wollten sie überwinden, ihr Recht auf Selbstbestimmung innerhalb der neu gegründeten Vereinten Nationen sicherstellen, Föderationen in Afrika und der Karibik gründen und eine Neue …

Dinçer Güçyeter: Unser Deutschlandmärchen, mikrotext

Dinçer Güçyeter, Unser Deutschlandmärchen
"Unser Deutschlandmärchen" ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland …

Yelena Moskovich: Virtuoso, Wagenbach

Yelena Moskovich, Virtuoso
Während der braunen Polyesterjahre im kommunistischen Prag lernen sie sich mitten im Winter kennen: Jana und Zorka mit den rabenschwarzen Haaren. Während das System erste Risse bekommt, versuchen sie die Erwachsenen in ihrer von Paranoia und Begehren getriebenen Welt zu ergründen - bis Zorka eines Tages plötzlich in die USA verschwindet. Die Vororte Wisconsins sind für eine Rebellin wie Zorka keine geringe Herausforderung. Auch hier findet sie …

Attica Locke: Pleasantville, Polar Verlag

Attica Locke, Pleasantville
Wir schreiben das Jahr 1996, Bill Clinton ist gerade wiedergewählt worden und in Houston steht eine Bürgermeisterwahl an. Wie üblich konzentriert sich der Wahlkampf auf Pleasantville - das afroamerikanische Viertel der Stadt, das seit seiner Gründung im Jahr 1949 fast jedes Rennen entschieden hat. Axel Hathorne, ehemaliger Polizeichef und Sohn des Gründungsvaters von Pleasantville Sam Hathorne, steht kurz davor, Houstons erster schwarzer …

Thomas Melle: Das leichte Leben, KiWi

Thomas Melle, Das leichte Leben
Jan und Kathrin hatten mal alles, ihr leichtes Leben ließ sie schweben durch eine Welt, die dem schönen Paar vor allem wohlgesonnen war. Doch dieser Zustand ist ihnen abhanden gekommen. Zu schnell verändert sich die Welt um sie herum und sie selbst fühlen nur Stillstand, sind gefangen in den Konventionen der Ehe und des bürgerlichen Lebens. Kathrin war mal eine gehypte Schriftstellerin, heute fristet sie ihr Dasein als Aushilfslehrerin und …

Cho Nam-Joo: Saha, Simon + Schuster UK

Cho Nam-Joo, Saha
In a country called ‘Town’, Su is found dead in an abandoned car. The suspected killer is presumed to come from the Saha Estates. Town is a privatised country, controlled by a secretive organisation known as the Seven Premiers. It is a society clearly divided into the haves and have-nots and those who have the very least live on the Saha Estates. Among their number is Jin-Kyung, a young woman whose brother, Dok-yung, was in a relationship with …

Holger Brüns: Felix, Albino

Holger Brüns, Felix
1984. Tom und Felix sind Teil der autonomen Szene der Studentenstadt Göttingen. Sie planen Demos, Hausbesetzungen und politische Aktionen, hören Ton Steine Scherben und träumen von der Weltrevolution. Als sie sich ineinander verlieben und eine Beziehung beginnen, stehen sie vor der Herausforderung, Kollektives und Zweisamkeit zu vereinbaren. Es funktioniert. Mal besser, mal schlechter. Bis Felix eine erschütternde Diagnose bekommt. „Felix“ …

Simona Baldelli: Die Rebellion der Alfonsina Strada, Eichborn Verlag

Simona Baldelli, Die Rebellion der Alfonsina Strada
Schon als kleines Mädchen hat Alfonsina Strada einen großen Traum: Fahrrad zu fahren und das möglichst schnell. 1891 als eines von vielen Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen im norditalienischen Dörfchen Fossamarcia geboren, saust sie auf dem alten Drahtesel ihres Vaters heimlich durch die Nacht. Trotz Verbots meldet sie sich zu Rennen an, gewinnt und will noch mehr: am großen Giro d'Italia teilnehmen, für den jedoch nur Männer zugelassen …

Jacinta Nandi: 50 Ways to Leave Your Ehemann, Edition Nautilus

Jacinta Nandi, 50 Ways to Leave Your Ehemann
Sie hat es getan: Die schlechteste Hausfrau der Welt hat ihren Mann verlassen und ist mit ihren beiden Kindern in eine eigene Wohnung gezogen – oder wie sie sagt: Sie wurde weggentrifiziert nach Lichtenrade. Obwohl sie wusste, auch als Alleinerziehende ist die Welt alles andere als in Ordnung. Das beginnt schon damit, dass es für ganz normale Mütter mit ganz normal wenig Geld verdammt schwer ist, ihren Mann zu verlassen. Und das ist kein Zufall, …