Mckenzie Wark: Raven, Merve Verlag

Was ist Lebenskunst für das, was sich wie das Ende einer Welt anfühlt? In Raven entführt McKenzie Wark die Leser an die unbekannten Orte der florierenden New Yorker Underground-Rave-Szene für Queers und Transsexuelle. Techno, in erster Linie und stets eine schwarze Musik, bietet neue klangliche und zeitliche Möglichkeiten für diese Ära schwindender Zukunftsaussichten. Raven zu Techno ist eine Kunst und eine Technik, in der queere und transsexuelle Körper besonders begabt sein könnten, die aber jedem vorbehalten ist, der sich vom Beat verführen lässt. Indem Wark die Empfindungen, Situationen, den Nebel, die Laser, Drogen und dröhnenden Soundsysteme des Raves aufs Papier bringt, beschwört er eine (trans)sexuelle Praxis des Ravings als zeitgemäße Ästhetik für das Tanzen in den Ruinen dieser zusammenbrechenden Hauptstadt.

»Wie kann man ein Buch über das Raven als Praxis schreiben, und dabei zugleich einen Rave praktizieren? McKenzie Wark gewinnt den K-Nächten, die sie in Brooklyn und Berlin auf Junkspace-Tanzflächen verbracht hat, eine Lebenspraxis der Ressoziation in einem Reigen aus Autokonzeptualisierung und Allotheoretisierung ab. Indem es sich der Gabe des Fremden nähert, ›uns selbst als Privateigentum loszulassen‹, ist Raven nichts weniger als Warks femmunistisches Manifest, ihr Traktat zur Blackness des Techno, ihre Verhandlung einer Trans-Ethik des einundzwanzigsten Jahrhunderts.« — Kodwo Eshun