Georges Perec: Die Dinge, diaphanes

Perec beschreibt in diesem schmalen Buch das Leben des jungen Paares Jérôme und Sylvie als ganz und gar von Dingen bestimmt, die sie besitzen oder besitzen wollen und denen sie alle ihre menschlichen Beziehungen unterordnen. Beide haben ihr Studium aufgegeben und betreiben nun mit Versatzstücken aus Psychologie und Soziologie Marktanalysen für eben jene Konsumindustrie, deren exemplarische Zielgruppe sie bilden. Getrieben von der Frage, auf welche Art jenes den anderen offenbar so reichlich zur Verfügung stehende Geld zu beschaffen sei, verlieren sie sich immer tiefer in den »Gefängnissen des Überflusses«, nicht ohne jedoch einen Ausbruch zu wagen…
Perecs Erzählung verbindet literarischen Formwillen mit wacher Gesellschaftsanalyse, schonungslose Beschreibung mit großer Empathie: Literatur als Utopie jenseits aller Tristesse konformer und kristalliner Warenwelten.

»In ›Die Dinge‹ geht es vornehmlich um die Entfremdung in der Moderne, um den verzweifelten Wunsch, in der Warenwelt glücklich zu werden. Selten ist diese Verzweiflung literarisch so erfasst worden wie in Perecs Debütroman.«
(Olaf Kistenmacher, Jungle World)