Adom Getachew: Die Welt nach den Imperien, suhrkamp

Vehement stellten die von Rassismuserfahrungen geprägten Protagonisten des »Black Atlantic« die internationale Hierarchie in Frage – mit dem Ziel, eine egalitäre postimperiale Welt zu schaffen. Politische und wirtschaftliche Herrschaftsverhältnisse wollten sie überwinden, ihr Recht auf Selbstbestimmung innerhalb der neu gegründeten Vereinten Nationen sicherstellen, Föderationen in Afrika und der Karibik gründen und eine Neue Weltwirtschaftsordnung entwickeln. Gestützt auf zahlreiche Archivquellen, präsentiert Getachew die fesselnde Geschichte der dekolonialen Bewegung inklusive ihres Scheiterns – und eröffnet eine faszinierende Perspektive auf die Debatten über die heutige Weltordnung.

»Zu den Vorzügen dieser erhellenden Studie gehört, dass die Autorin nicht allein den Machthunger der Industriestaaten und ihrer Konzerne verantwortlich macht. Sie verweist auch auf hausgemachte Probleme der jungen Nationen … . Wertvoll ist das Buch aber insbesondere, weil es postkoloniale Nationenbildung als emanzipatorisches Projekt versteht, das nur in einer fairen internationalen Ordnung gelingen kann.« (DLF)